Liebe Bordeauxliebhaber,

es ist wieder soweit - die Bordeaux Subskription 2022 ist gestartet!

Der Jahrgang 2022 wird wohl als einer der spektakulärsten Jahrgänge im 21. Jahrhundert in die Weinbeschreibungen eingehen. Obwohl er einer der heißtesten und trockensten Jahrgänge der letzten 70 Jahre in Bordeaux war, hat er mit den fetten, alkoholischen Weinen aus dem Jahrgang 2003, an den sich vielleicht einige erinnern, absolut nichts gemeinsam. Im Gegenteil – viele Weine zeigen eine perfekte Balance aus konzentrierter Frucht, reifer Tanninstruktur und enormer Frische. Das ist zum einen auf den extrem frühen Lesezeitpunkt zurückzuführen – bereits Mitte September hatten die meisten Châteaux ihre Trauben im Keller -, zum anderen auch auf die Erfahrungen aus den vergleichbar heißen Jahrgängen 2018, 2019 und 2020. Vor allem aber, und da sind sich viele Kellermeister einig, haben sich die Rebstöcke an die veränderten Klimaverhältnisse angepasst. Jean-Philippe Masclef, technischer Direktor von Haut-Brion und La Mission Haut-Brion bringt es auf den Punkt: „Es besteht absolut kein Zweifel, dass die Reben über eine enorme Anpassungsfähigkeit verfügen.“

James Suckling geht sogar so weit und bezeichnet den Jahrgang 2022 als „Referenzjahrgang“ (ähnlich wie 1982, der als Referenz für „moderne“ Bordeaux mit früher Zugänglichkeit und zugleich enormem Reifepotential gilt) einstuft, der zeigt, wie Mensch und Natur sich auf geänderte Rahmenbedingungen einstellen und weiterhin großartige Weine auf die Flasche bringen.

"Man weiß, dass es ein großer Jahrgang ist, wenn kleine und große Châteaux hervorragende Qualität erzeugen", sagte Jean-Guillaume Prats, der Geschäftsführer von Leoville Las Cases. "Dies ist ein ganz besonderer Jahrgang."

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DER JAHRGANG 2022

Das Jahr 2022 war geprägt von Extremen – extreme Hitze, extreme Trockenheit, extreme Wetterkapriolen. In der Zeit zwischen Blüte und Ende der Ernte erreichten die Tageshöchsttemperaturen im Durchschnitt 24°C, an mehr als 70 Tagen waren es 28°C und an 38 Tagen erreichten die durchschnittlichen (!) Höchsttemperaturen 32°. Die Regenfälle lagen zwischen 90%-50% unter dem 10-Jahresdurchschnitt pro Monat, dazu kam – im Vergleich zu den ähnlich heißen Jahrgängen 2018, 2019 und 2020 - , dass es auch im Winter und Frühjahr kaum geregnet hatte und die Reben im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen standen. Der meiste Regen kam im Juni (inklusive starkem Hagel am 20. Juni, der in einigen Regionen die Erntemenge signifikant verkleinerte) und an 2 Tagen im August, in Schauern und enormen Mengen. Aber, so Christian Seely, Leiter der Weingüter AXA-Gruppe, zu der Pichon-Baron und Suduiraut gehören, „ohne diese beiden Regenfälle wäre das Profil der Weine nicht so, wie es ist“.

Für William Kelley von Robert Parkers Wine Advocate sind die Weine „eine echte Überraschung“ und er zeigt sich äußerst beeindruckt von der "aromatischen Vielfalt und Frische" der Weine, ihrer "Feinheit in der Textur und ihrem Charme". Auch Jean-Philippe Masclef, der technische Direktor von Haut-Brion und La Mission Haut-Brion, spricht von einem Paradox: "Wir hatten extreme Wetterbedingungen. Aber wir haben eine Frucht in unseren Weinen, die schwarz und frisch und nicht gekocht ist…Wir dachten, es würde so sein, aber nein! Es ist ein Jahr, das Weine mit schöner Ausgewogenheit zeigt…Es ist erstaunlich. Nichts ist aus dem Gleichgewicht geraten.“

William Kelley weist auch darauf hin, dass "die Qualität der Zweitweine in diesem Jahr besonders hoch ist"… "Die besten Zweitweine des Jahres 2022", so sagt er, "weisen eine ähnliche Struktur und Textur auf wie ihre Grand-Vin-Pendants" und "verdienen in diesem Jahr eine ernsthaftere Betrachtung". Aus diesem Grund haben einige Weingüter wie Cheval Blanc, Giscours und Corbin beschlossen, keinen Zweitwein zu produzieren.

Der Jahrgang 2022 fasziniert bereits jetzt, vor allem auch im Hinblick auf die legendären Jahrgänge 1947 und 1949, die unter ähnlich heißen Temperaturen gewachsen sind und heute noch Kultstatus genießen.

Freuen wir uns also auf einen Jahrgang 2022, der wieder einer der ganz großen Jahrgänge des 21. Jahrhunderts zu sein scheint. Was das für die Preise bedeutet, ist aktuell noch nicht abzusehen, aber es ist zu befürchten, dass sie auf hohem Niveau bleiben werden.

Was ist Subskription?

Ursprünglich im 17. Jahrhundert mit dem aufkommenden Buchhandel entstanden, um die Herstellung von Büchern mit speziellen Inhalten oder hohen Preisen zu ermöglichen, ist die Subskription im Weinhandel ein relativ neues Phänomen.

Die Subskription (Sub·skrip·ti·on) ist ein klassisches Warentermingeschäft, bei dem man den Wein bereits vor der Abfüllung in die Flasche bezahlt und zu einem späteren Zeitpunkt geliefert bekommt.

Diese Art des Warentermingeschäfts ist sehr typisch für Weine aus Bordeaux (hier wird die Subskription als „En Primeur“ bezeichnet) und hat sich seit dem Jahr 1982, in dem Robert Parker erstmals die Weine aus Bordeaux exzellent bewertete, etabliert. Die Nachfrage nach den besten Weinen ist in der Regel deutlich höher als das Angebot und so haben sich die Châteaux in Bordeaux sowohl die Kontrolle über den Preis als auch die Finanzierung sowie den Vorteil der kompletten Auslieferung zum Zeitpunkt der Abfüllung gesichert. Zusätzlich wird durch die extensiven Verkostungsberichte der Verkauf entsprechend angekurbelt.

Über unseren langjährigen Beziehungen zu den Châteaux sowie zu den wichtigsten Handelshäusern haben wir Zugang zu den gefragtesten Weinen in guten Mengen, und können Ihnen auch immer wieder spannende Neuentdeckungen präsentieren.

Wir freuen uns auf Ihre Anfragen und stehen Ihnen mit unserer Erfahrung und unserem Netzwerk mit Freude zur Verfügung.