Gevrey-Chambertin Ostrea 2014

Marcs Liebling

Trapet; eine Winzerfamilie mit langer Tradition und zwei Weingütern, einem in Riquewihr (Alsace) sowie dem Stammsitz im burgundischen Gevrey-Chambertin. Dort durfte ich schon direkt vom Fass verkosten und auch manche Weine mit über einem halben Jahrhundert Flaschenreife degustieren – ein absoluter Hochgenuss. Wie schafft man so etwas? Nebst der Leidenschaft der Winzerfamilie spielt sicherlich der frühe Fokus auf Bio- und nun schon Jahrzehnte langen biodynamischen Weinbau eine Rolle. Und natürlich die Qualität der Parzellen, sowie das Rebalter. Der Ostréa stammt von den Hügeln der nördlichen Nachbargemeinde Brochon, und die ältesten Reben wurden bereits 1913 gepflanzt. Weinbauchrechtlich gehört Brochon zu Gevrey, doch man merkt einen kleinen Unterschied. Der Wein hat dieses typisch tänzelnde, florale, hellrotfruchtige von Gevrey, doch nach etwas Belüftung kommt er dann noch dichter, etwas konzentrierter, ja man mag fast sagen aromatisch dunkler und würziger daher. Ein wunderschöner Pinot Noir, für den man sich Zeit nehmen sollte, denn er könnte im Wörterbuch als Definition des «Vin de Méditation» stehen. Wenn man ihn mit Speisen begleiten möchte, darf man durchaus kreativ werden; Wildgeflügel, Pulled Pork, Pfifferlingsrisotto… dieser Wein kann sehr vieles ideal begleiten.