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Auf einen Wein mit... Maximin von Schubert (Weingut Maximin Grünhaus)

Eines der berühmten, traditionsreichen Weingüter der Ruwer, das Weingut Maximin Grünhaus, seit 1882 im Besitz der Familie von Schubert, wird heute von Maximin von Schubert in der 6. Generation geleitet. 

Die dominierende Rebsorte ist der Riesling mit einem Anteil von 89 %, daneben werden Weine aus Spät- und Weißburgunder erzeugt. Mit der geschlossenen Monopollage Maximin Grünhaus, mit ihren Einzellagen Abtsberg, Herrenberg und Bruderberg im Alleinbesitz verfügt das Weingut über ein einzigartiges Terroir, aus dem Rieslinge entstehen, die zu den Besten von Mosel-Saar-Ruwer gehören.

Herr von Schubert, war Ihnen als kleiner Junge schon klar, dass Sie Winzer werden und das Weingut übernehmen? 

Ich bin aufgewachsen im Weingut als ältester Sohn, als zweites Kind von Vieren, und es wurden schon immer Fotos von meinem Großvater, meinem Vater und mir gemacht. Das hat mich mit großem Stolz erfüllt, als Kind habe ich die Arbeit im Weinberg sehr genossen und natürlich auch fleißig für die Lese geschwänzt. Als Kind stand es für mich außer Frage, dass ich natürlich Winzer werde. 

Als wir Geschwister Abitur machten, war unser Vater jedoch sehr jung, und wir Geschwister konnten alle erst mal anderen Interessen nachgehen. Ich habe Betriebswirtschaft studiert und bei verschiedenen Mittelständlern wertvolle Erfahrung gesammelt. Als es dann Zeit war, für die Zukunft zu planen, hat mein Vater uns alle 4 mit einbezogen, er wollte auch keinen bevorzugen. Aber klar war auch, dass nur einer von uns den gesamten Betrieb übernehmen sollte, alles andere ist für einen Betrieb unserer Größe wirtschaftlich einfach nicht sinnvoll. Mein Vater hat mir den Betrieb 2014 überschrieben, die erste Zeit bin ich gependelt, habe noch 4 Tage die Woche in der Industrie gearbeitet, aber sehr schnell festgestellt, dass das so nicht lange machbar ist. Und so bin ich seit 3 Jahren komplett im Weingut und führe den Betrieb mit meiner Frau Amelie. 

Wie würden Sie die Philosophie von Maximin Grünhaus beschreiben? 

Als relativ traditionell, wir versuchen, eigenständige hochqualitative Maximin Grünhaus Weine zu erzeugen, die nicht jedem gefallen müssen, die man aber sehr gut wiedererkennt. Gleichzeitig ist es wichtig, offen zu sein für Neues. So haben wir beispielsweise schon recht früh Spätburgunder gepflanzt, auch im Hinblick auf den Klimawandel, bauen ihn aber auf unsere sehr traditionelle Art und Weise aus. 

Was macht die Weine von Maximin Grünhaus aus? 

Sehr strikte Traubenselektion für höchste Traubenqualität, wir vergären spontan und unsere Weine haben immer die „Grünhäuser Würze“, die man wirklich rausschmecken kann. Sie schmeckt sicherlich nicht jedem, aber man erkennt unsere Weine blind. Meine Frau, die am Anfang unserer Beziehung noch wenig Trinkerfahrung hatte, hat in einer Kabinett Verkostung unter wirklich vielen Weinen unsere zielsicher erkannt! Natürlich ist die Lage extrem wichtig – hier sind wir mit unseren gesegnet. 

Der Faktor Mensch spielt bei unseren Weinen eine ebenso entscheidende Rolle um die Lagen im Wein zu bewahren und um unsere eigenständige, wiedererkennbare Handschrift zu erhalten. In den letzten Jahren haben wir eine Menge Weinberge neu gepflanzt und auch ein paar dazu bekommen. Diese Trauben sind vor allem für unseren Einstiegswein Maximin, der auch ein sehr klassischer Mosel-Ruwer-Wein ist und uns Entwicklungsmöglichkeiten über unsere Einzellage Maximin Grünhaus geboten hat. Eine solche Konzentration auf eine Lage gibt es sonst wohl kaum auf dieser Welt.

Welcher ist Ihr ganz persönlicher Lieblingswein von Maximin Grünhaus und warum? 

Das ist eine Frage, die ich immer nicht gut beantworten kann, weil es von so vielen Faktoren abhängt – Ort, Stimmung, die Menschen, mit denen ich zusammen bin. Wein trinken ist für mich immer etwas Gemeinsames, ich mag natürlich viele Weine, aber am liebsten mag ich den Wein, der mein Gegenüber glücklich macht. Verschiedene Gerichte, Tageszeiten oder Anlässe erfordern unterschiedliche Weine, und so ist das Glück des Anderen immer auch meines. 

Welche Personen haben Sie in Ihrem bisherigen Leben am meisten beeinflusst? 

Ich hatte zum Glück wirklich viele Personen, die mich in meinem Leben zu unterschiedlichen Zeiten sehr geprägt haben. Alle meine vier Großeltern habe ich sehr geliebt und meine Großmütter sind erst beide – noch geisteswach – dieses Jahr gestorben. Sie haben mich in ihrer eigenen Art mit Stringenz, Humor, Wärme und Weitsicht positiv beeinflusst. Die Welt aus der Sicht einer 96-jährigen Dame zu sehen erfrischt, schärft das Auge für das Wesentliche und war wunderbar. Daneben hatte ich einen Onkel Wichard, der noch ein zusätzlicher Großvater war, auch zu ihm hatte ich eine sehr besondere Beziehung. 

Natürlich hat mich mein Vater ebenfalls stark beeinflusst, mit seiner Wärme und seinem Humor, und mit seiner gewissen künstlerischen Leichtigkeit, die mir sehr viel Freiraum erlaubt hat. 

Und schließlich in meiner Zeit im Mittelstand hat mich mein Gesellschafter/Arbeitgeber Caspar Glinz sehr gefördert, hat mir viel zugetraut und mich auch teilhaben lassen an wichtigen Entscheidungen, da habe ich viel über Unternehmensführung gelernt, was mir jetzt sehr hilft. 

Ich finde auch, man lernt immer viel von Menschen, die man oftmals in seinem gewöhnlichen Lebenstrott so gar nicht getroffen hätte. So war ich zum Beispiel bei der Bundeswehr in einer Gruppe mit unter anderen 6 arbeitslosen Sachsen. Nach anfänglichem Fremdeln waren es Dinge wie Kameradschaft, Leistung, sich aufeinander verlassen wichtig, wo man herkam, hatte erst mal keine Bedeutung. Eine Zeit und auch Blickwinkel, die ich nicht missen will. 

Wie sehen Sie die Zukunft der Moselrieslinge und was bedeutet das für Maximin Grünhaus? 

Die große Herausforderung ist der Klimawandel und wie man darauf reagiert. Riesling ist unser Fundament, das hat uns groß gemacht und hat die Mosel an die Weltspitze katapultiert. Und ich glaube, es ist wichtig, offen zu sein für andere Rebsorten, wie jetzt bei uns der Spätburgunder. Andererseits muss man auch wieder nicht zu offen sein und seinen Kern aus dem Auge verlieren indem man jeder trendigen Rebsorte folgt. Laut meinem Vater war der Beginn des Klimawandels bei uns in den Jahren 1989/90/91 mit 3 vollreifen Jahrgängen direkt hintereinander, das war vorher nie der Fall. Positiv ist, dass durch diese Vollreife, die wir an der Ruwer jetzt immer erreichen, die Weine zwar immer noch eine prägnante Säure haben, aber diese nicht mehr so spitz sind und so schon hervorragende Speisenbegleiter in der Jugend sind, besser als je zuvor. 

Und ich bin überzeugt davon, dass es jetzt ein super Zeitalter für Moselrieslinge ist, nach all den Jahren der einfachsten Massenweine, die nicht gut für den Ruf der Rieslinge und den von Mosel-Saar-Ruwer waren. Dementsprechend hat dies viele Jahre die Nachfrage auch nach den Topweinen aus der Region beeinträchtigt. Durch die klare, hervorragende Qualitätsarbeit vieler meiner Kollegen hat sich das Qualitätsniveau der Weine insgesamt deutlich verbessert und Moselrieslinge sind wieder ein echter Geheimtipp. Man braucht nicht zu glauben, dass die Konkurrenz der Nachbar ist, nein, die anderen viel verbreiteten Rebsorten in den anderen Länder sind die Konkurrenz! Wichtig ist es, die Weintrinker weltweit von der Feinheit, Leichtigkeit und Langlebigkeit unserer Rieslinge (und Pinot Noirs) und speziell derer von Mosel-Saar-Ruwer zu überzeugen. Natürlich sind wir am winzigen oberen Ende der Qualitätspyramide in einer kleinen Nische, aber mit Signalwirkung für viele andere Produzenten. Aktuell sind die erratischen aktuellen Strafzölle der USA sehr ärgerlich und entfalten den gewollten Druck auf diesen Exportmarkt, aber zum Glück sind wir breiter aufgestellt und lassen uns von einem irrational handelnden Präsidenten auch nicht die jahrzehntelange Freundschaft und Geschäftsbeziehungen nehmen. 

Was ist Ihre größte Passion neben dem Wein? 

In meiner Jugend und als junger Mann hat mich die Jagd begeistert – draußen zu sein im Wald und die Natur zu erleben, hat mir viel gegeben. Es macht mir nach wie vor sehr viel Spaß, unseren Wald zu gestalten und für die nächsten 60-80 Jahre fit zu machen. Das ist ähnlich wie beim Weinbau, man gestaltet für die nächsten Generationen. Heute ist das Wichtigste für mich meine Familie, meine Frau und meine Kinder. Es ist einfach schön, am Schreibtisch zu sitzen und die Kinder kommen vom Kindergarten oder von draußen, ich sehe sie im Garten oder sie laufen einfach mal kurz bei mir vorbei, das ist ein Privileg, dass ich sehr genieße. 

Was wäre aus Ihnen geworden, wenn Sie nicht Winzer geworden wären? 

Auf jeden Fall Unternehmer, weil ich wahnsinnig gerne gestalte, mit Menschen zusammenarbeite; wenn man dem Leben vertraut und immer nach vorne schaut, ergeben sich immer neue Chancen – eigentlich wollte ich eine App bauen, bin dann im Maschinenbau gelandet, ich hätte immer meinen Platz gefunden, an dem ich mich hätte austoben können. 

Mit wem würden Sie gerne mal ein Glas Wein trinken und warum? 

Am liebsten mit meinem Großvater, Urgroßvater, Ur-Urgroßvater, um sie zu fragen, warum sie manche Entscheidungen getroffen haben oder wie die Kunden damals waren oder einfach auch ganz praktische Sachen wie „wo zur Hölle ist eigentlich die Wasserleitung in dem alten Gebäude“? 

Ihr Lebensmotto?

Ich habe kein ausformuliertes, aber kann es vielleicht so beschreiben – immer positiv in die Zukunft schauen und anpacken und das Leben nicht so ernst nehmen. Das versuche ich zumindest jeden Tag.


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