Auf einen Wein mit... Cornelius Dönnhoff

Helmut und Cornelius Dönnhoff, Vater und Sohn, bewirtschaften zusammen Spitzenweinberge rund um das über 200 Jahre alte Familienweingut in Oberhausen an der Nahe, das mit herausragender und präziser Weinstilistik zu Recht zu den Spitzenbetrieben in ganz Deutschland gehört. Ein besonderer Augenmerk liegt auf den Rieslingen, die unter anderem in den renommierten Lagen Niederhäuser Hermannshöhle oder Dellchen angebaut werden.

Wann ist Dir klar geworden, dass Du Winzer werden willst und das Weingut übernehmen wirst?

Es war mir zunächst nicht klar, dass ich Winzer werden und das Weingut übernehmen wollte. In meiner Jugend sah ich vor allem die harte Arbeit und die Tatsache, dass man auch an Wochenenden und Geburtstagen arbeiten musste, da die Natur das Tempo vorgibt. Doch als ich eine Lehre in Baden beim Weingut Dr. Heger begann, erkannte ich, wie vielseitig dieser Beruf ist. Mir wurde bewusst, wie viel man selbst in der Hand hat und dass es viele große Herausforderungen zu meistern gibt. Diese Aspekte des Winzerberufs haben mich schließlich überzeugt und begeistert.

Wie würdest Du die Philosophie vom Weingut Dönnhoff beschreiben?

Die Philosophie vom Weingut Dönnhoff lässt sich durch eine harmonische Verbindung von Tradition und Moderne beschreiben. Wir legen großen Wert darauf, das Erbe und die bewährten Methoden unserer Vorfahren zu bewahren, während wir gleichzeitig moderne Techniken und Erkenntnisse integrieren, um die Qualität unserer Weine stetig zu verbessern. Unser oberstes Ziel ist es, die einzigartigen Charakteristika unserer Lagen unverfälscht in die Flasche zu bringen. Jeder Wein soll das Terroir und die Besonderheiten seiner Herkunft widerspiegeln.

Was macht Deine Weine aus? 

Unsere Weine zeichnen sich durch ihre Eleganz, Finesse und Langlebigkeit aus. Jede Flasche trägt die unverkennbare Handschrift von den Lagen, mir und meinem Team, was unsere Weine sofort erkennbar macht. Diese Kombination von Eleganz, Beständigkeit und typischer Dönnhoff-Charakteristik machen die Weine einzigartig.

Welcher ist Dein persönlicher Lieblingswein von Dönnhoff und warum?

Meinen persönlichen Lieblingswein gibt es in diesem Sinne nicht. Jedes Jahr hat neue Herausforderungen und Oftmals ist der Wein mein Favorit, der besonders anspruchsvoll in der Herstellung war. Diese Weine erzählen eine besondere Geschichte und spiegeln die intensive Arbeit und das Engagement wider, die in jeder Flasche stecken. Es ist gerade diese Verbindung von Herausforderung und Ergebnis, die einen Wein für mich besonders macht.

Welche Personen haben Dich in Deinem Leben bisher am meisten beeinflusst?

Es gibt zu viele Personen, die mich in meinem Leben beeinflusst haben, um sie alle aufzuzählen. Aber natürlich steht mein Vater an erster Stelle, der immer noch versucht, mir sein umfangreiches Wissen weiterzugeben. Zudem spielt unser gesamtes Team eine große Rolle – wir motivieren und pushen uns gegenseitig zu Höchstleistungen und tragen so gemeinsam zum Erfolg des Weinguts bei.

Hat sich seit Corona aus Deiner Sicht das Weingeschäft / die Art, wo und wie Wein getrunken wird, nachhaltig verändert? Welche weiteren Trends nimmst Du spürbar wahr?

Zum Glück ist Corona fast nicht mehr präsent, sodass wieder ein normaler Alltag herrscht. Ob sich das Weingeschäft oder die Art, wo und wie Wein getrunken wird, nachhaltig verändert hat, kann ich gar nicht so genau sagen, da ich mich komplett auf die Produktion konzentriere. Diese Frage müsst Ihr eher meiner Frau Anne stellen, die näher am Markt ist als ich (-;

Was ist Deine größte Passion neben Wein?

Meine größte Passion neben dem Wein ist meine Familie und die Freude, meine Kinder aufwachsen zu sehen.

Was wäre aus Dir geworden, wenn Du nicht Winzer geworden wärst?

Das kann ich nicht beantworten, da ich mir nie ernsthaft Gedanken darüber gemacht habe. Aber vielleicht wäre es etwas mit Musik geworden.

Mit wem würdest Du gerne mal ein Glas Wein trinken und warum?

Ich würde gerne mal ein Glas Wein mit meinem Opa trinken. Er hat den Grundstein für unser Weingut gelegt und ich würde gerne seine Geschichten und Erfahrungen aus erster Hand hören, um zu verstehen, wie alles begann und wie sich unsere Traditionen entwickelt haben.

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Wird schon werden. Und wenn nicht, auch nicht schlimm.